Zweite Staffel: Bilder aus den Zeiten von Corona (2 Folgen)
2020: Filmproduktion „Bilder aus den Zeiten von Corona“
Buch: Alexandra Julius Frölich
Regie und Liedtexte: Gudrun H.E. Lelek
Soundtrack und Musikalische Leitung: Alexander Gutman
filmische Uraufführung: Mai 2021, ALEX TV
„Bilder aus den Zeiten von Corona“ erzählt in Episoden von vier verschiedenen Familien aus Neukölln und wie sie diesen Alltag erleben.
Arman ist verzweifelt, denn seine über alles geliebte Frau hatte einen schweren Verkehrsunfall und liegt zwischen Leben und Tod im Krankenhaus. Aufgrund der Tatsache, dass er wie der Rest seiner Hausgemeinschaft in der Neuköllner Weserstraße unter Quarantäne gestellt wurde, kann er nicht an ihrer Seite sein. Ständig plagen ihn Gewissensbisse, dass er Allahs Zorn auf sich gezogen und so den Unfall seiner Frau verschuldet hat. Arman ist davon überzeugt, dass nur die große Wallfahrt nach Mekka seine Frau retten kann, aber da ist eben die Quarantäne und die Tatsache, dass auch Saudi-Arabien die Grenzen geschlossen hat. Neben Arman und seinem Sohn Can wohnt die alleinerziehende und aus Palästina stammende Leyla mit ihren drei sehr temperamentvollen Kindern, die schon seit fast zwei Wochen keinen Freiraum mehr genossen haben und deren wahnwitzige Lieblingsbeschäftigung es geworden ist, „Szenen aus dem Nahostkonflikt“ im Wohnzimmer besonders blutig nach zu stellen. Da wird auf jüdische Grenzsoldaten geschossen und denen auch mal gezeigt, was ein richtiger Moslem so drauf hat.
Aber auch ganz ohne Quarantäne, sondern nur im Homeoffice am Küchentisch, ist die Lektorin Ricarda dem Nervenzusammenbruch nahe, denn was sie sich so dringend wünscht ist: RUHE. Aber die wird es nicht geben, so lange ihre Mädchen statt in der Schule zu lernen, zu Hause beschäftigungslos herumtoben und ihr Mann im Wohnzimmer per Videokonferenz ständig seine Mitarbeiter anbrüllt. Und was die jüdische Familie betrifft, so leidet sie in ihrem Haus mit Garten nicht an der städtischen Enge, aber ihre Existenz, nämlich das familieneigene Bauunternehmen, geht gerade den Bach runter, während der Familienvater seit Monaten handlungsunfähig im fernen Russland festsitzt und die Mädchen sich immer häufiger und zunehmend verwundert die Frage stellen, warum ihre Mutter, die sich doch eigentlich in dieser Zeit umso mehr um sie kümmern sollte, seit Wochen immer weniger zu Hause ist...
2021: Uraufführung „Von Sinn und Wahnsinn aus den Zeiten von Corona“
Buch: Alexandra Julius Frölich
Regie und Liedtexte: Gudrun H.E. Lelek
Soundtrack und Musikalische Leitung: Alexander Gutman
UA: 18. November, Gemeinschaftshaus Gropiusstadt
Es ist Mai 2021. Alle hoffen sehnsüchtig auf einen freien Sommer und das Ende der Pandemie, denn die Nerven liegen blank und geistige Lähmung macht sich breit.
Dabei sieht es gar nicht so schlecht aus: die Infektionszahlen sinken stetig, die Impfungen schreiten voran, und das Bundeskanzleramt hat die Zusage gemacht, dass, sobald alle ihr Impfangebot hatten, es wieder Freilauf für die Gesellschaft gibt.
Das gilt jedoch nicht für die Kinder – die dürfen noch nicht gepikst werden, und da weiß man auch nicht so recht, wie damit umzugehen ist. Mit dem Piks und den Kindern.
Auch diese ungeheuerlichen Mutanten werden immer zahlreicher und sorgen für Wirbel und Verunsicherung.
Die Jugendlichen sind trotzdem nach vielen Wochen Zwangspause endlich wieder im Theater zur Probenarbeit zusammengekommen, und wild entschlossen, sich das junge und ausgelassene Leben nicht weiterhin verderben zu lassen.